Gastfreundschaft wird durch gemeinsames Essen ausgedrückt
Essen und Trinken sind ein wichtiger Teil der arabischen Kultur. Eine Einladung zum Essen symbolisiert Gastfreundschaft und Großzügigkeit. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie von einem Jordanier zu einer Mahlzeit eingeladen werden, Ihnen der Bäcker auf der Straße ein noch warmes Brot schenkt oder Ihnen im Laden nebenan als erstes Tee angeboten wird. Die Jordanier sind sehr gastfreundlich und meinen es mit ihrer Geste ernst. Greifen Sie ruhig zu!
Wenn Sie in Jordanien sind, sollten Sie auf keinen Fall verpassen die vielen kleinen, kulinarischen Köstlichkeiten des Landes zu probieren. Allen voran die Vorspeisen oder auch Mezze, wie sie traditionell in Jordanien genannt werden.
Der jordanische Tisch
Mezze soweit das Auge reicht
Auf einem gedeckten Tisch finden Sie neben Tee immer eine kleine Auswahl der landestypischen Mezze. Es gibt meist einige Schälchen mit cremigen Pasten. Eines davon ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit „Hummus“, einem Püree aus Kichererbsen und Tahina, gefüllt. In zwei weiteren befindet sich möglicherweise „Baba Ganoush“, das aus gerösteten Auberginen hergestellt wird, und „Foul medames“, eine Paste aus gekochten Bohnen mit Knoblauch und Kreuzkümmel.
Dazu gibt es das landestypische Brot „Khobz“, ein ungesäuertes Fladenbrot, das zu jedem Essen gereicht wird. Zum Beispiel auch zu „Falafel“ – frittierten Kichererbsenbällchen, „Kibbe maqliya“ – frittierten Kugeln aus Fleisch und Bulgur, „Fattayer“ und „Sumbusek“ – ein Kleingebäck, das mit scharfem Hackfleisch und Käse oder Spinat und Kräutern gefüllt wird und „Tabouleh“ – der frische Salat aus gehackter Petersilie mit Tomaten und frischer Minze.
Die traditionellen Hauptgerichte in Jordanien
Kulinarische Highlights
Die Küchen in Jordanien bieten zahlreiche Highlights für Fleischliebhaber. Besonders Lammfreunde dürfen sich freuen, denn für Mansaf, das Nationalgericht und eine Spezialität der Beduinen, wird frisches Lammfleisch auf einem Bett aus Reis und Pinienkernen mit einer würzigen Joghurtsauce serviert. Ganz traditionell wird Mansaf natürlich auch gemeinsam mit allen anderen von einer großen Platte mit den Händen gegessen. Benutzen Sie zum Essen unbedingt die rechte Hand. Denn die gilt als „sauber“.
Auch gegrilltes Fleisch, in verschieden Variationen, kommt in Jordanien oft auf den Tisch. Als Gyros werden Fleischstücke über einem offenen Kohlefeuer gebraten. Je nach Tier und Zubereitung heißt dieses Essen in Jordanien dann „Shish Taouk“ für Hühnchen, „Schaschlik“ für Lamm- oder Rindfleisch ohne Knochen, „Farooj“ für am Spieß gebratenes Huhn oder „Kofta Kebab“ für scharfes gehacktes Lammfleisch.
Fisch erwartet Sie vor allem am Roten Meer in Aqaba, der Hafenstadt des Landes Jordanien. Dort gibt es das Gericht Sayadiya, gebratener Fisch mit gekochtem Reis und Gewürzen.
Von arabischen Süßigkeiten und Tee
Gewürze für die Sinne
Auf den Märkten riechen Sie sie schon von weitem: die mit Gewürzen und Honig getränkten, arabischen Süßigkeiten. Probieren Sie unbedingt ein Stück vom süßen Glück. Baklava kennen Sie vielleicht aus dem türkischen Supermarkt, das sind dünne Schichten Filoteig, gefüllt mit gehackten Nüssen mit Honig. Aber wie sieht es mit Konafa aus? Das sind Teigschnüre, die zusammen mit Nüssen oder Ziegenkäse gebacken und mit Sirup serviert werden. Oder Ma’moud, ein Gebäck mit Nüssen und Datteln, das mit Rosenwasser parfümiert wird? Eine kleine Süßigkeit darf nach keinem Essen in Jordanien fehlen.
Wenn Ihnen in Jordanien zum Essen Tee oder Kaffee angeboten wird, greifen Sie ruhig zu. Der arabische Kardamomkaffee ist typisch für Jordanien. Er wird in kleinen Tassen ähnlich wie Mokka serviert. Trinken Sie nicht zu hastig, denn der Kaffeesatz setzt sich erst nach einiger Zeit auf dem Boden. Außerdem verpassen Sie sonst die feine Gewürznote des Kardamoms. Auch ein Tee mit frischer Minze und etwas Zucker schmeckt köstlich und erfrischt.